Lenovo bietet für Studierende, Schüler, etc. jedes Jahr sogenannte ?Campus Sondermodelle? an. Diese sind gegenüber den nicht Campus Modellen deutlich günstiger. Zuletzt auch dadurch, dass der Laptop ohne Betriebssystem geliefert wird. Als Student sollte es jedoch kein Problem darstellen, Windows kostenlos zu bekommen.
Geliefert wird das Notebook in einem schlichten Karton. Das Gerät wurde gut in Schaumstoff umhüllt, dadurch ist keine Beschädigung durch den Transport zu befürchten. Bei dem Inhalt setzt Lenovo voll und ganz auf das ThinkPad. Lediglich das 65 Watt Netzteil und die üblichen Broschüren sind beigelegt.
Einrichten lässt sich das ThinkPad kinderleicht. Empfehlenswert wäre das überprüfen, ob UEFI im BIOS aktiviert ist. Tatsächlich war dies bei meinem Laptop der Fall. Einen Bootfähigen USB-Stick eingesteckt, beim Erscheinen des roten Lenovo Logos ?Enter gedrückt? und dann die jeweilige Taste gedrückt, bei der man ein Temporäres ?Startup Device? auswählen kann. Gebootet und kurze Zeit darauf ist Windows auch schon installiert. Auch bei Linux soll die Installation leicht von statten gehen.
Wenn Windows dann installiert ist, empfiehlt sich ?Lenovo System Update?, sowie Lenovo Vantage und evtl. auch eine Treiber-Update-Software, wie ?Driver Booster? zu installieren. Dadurch, dass das Notebook AMD betrieben ist, sollte man auch auf die Software von AMD verzichten. Hierfür lädt man sich auf der AMD- Website einfach das ?Auto- Detect? Tool herunter.
Als erstes fällt natürlich die Tastatur und das 14 Zoll Display ins Auge.
Display: Das entspiegelte, matte Display mit IPS Technologie tut was es soll. Lediglich bei der Farbraumabdeckung könnte es mehr punkten. Wer vielleicht überlegt, ob er ein E595 kauft, wegen dem größeren Bildschirm, dem kann ich nur sagen, dass ich vor dem Kauf auch überlegt habe, ob ich nicht die größere Variante kaufen sollte. Ich habe mich dagegen entschieden und das war in der Tat die richtige Entscheidung, wie ich finde. Der Bildschirm ist groß genug und alles ist gut leserlich. Auch die generell kleinere Größe bei dem E495 gegenüber dem E595 ist bemerkbar. Und zwar positiv. Je nach Anbieter kann man hier auch bis zu 100? sparen.
Tastatur: ThinkPad zertifiziert. Mehr muss man hier nicht sagen. Eine der besten, vielleicht sogar die besten Laptop-Tastaturen auf dem Markt. Auch wenn man sagen muss, dass sich das Tippgefühl beispielsweise auf einer T-Serie anders anfühlt. Womöglich hat Lenovo hier ein paar abstriche gemacht oder getüftelt. Ob die Tastatur letzten Endes besser oder schlechter ist, ist Ansichtssache. Der Lenovo-Typische Track-point darf natürlich auch bei diesem ThinkPad nicht fehlen. Ob man diesen jedoch benutzt oder ihn einfach nur stylisch aussehen lässt bleibt jedem selbst überlassen. Touchpad: gutes, relativ großes Touchpad, welches sich nur schwer einem Apple Touchpad geschlagen geben muss. Die Schultertasten machen das Arbeiten ohne Maus nochmal einfacher und angenehmer. Zuletzt noch die FN-Tasten. Diese machen das Arbeiten nochmal einfacher und sind in vielen Phasen sehr praktikabel. Bei den Tasten: Lautlos, Stumm, Caps Lock und Funktion Lock ist eine kleine LED vorhanden, die bestätigt, das die jeweilige Funktion gerade ausgeführt wird. Auf eine Hintergrundbeleuchtung muss man bei der AMD-Variante leider total verzichten. Auch gegen Aufpreis ist hier keine Hintergrundbeleuchtung zu haben. Das ist definitiv ein großer Schwachpunkt, den Lenovo hoffentlich in der nächsten Version ausbessert. Einerseits ist dies natürlich ein Nachteil, andererseits kann diese dann aber auch keine Akkuleistung ziehen.
Stickwort Akku: Dieser schlägt sich für diese Preisklasse gut. Bei normaler Benutzung sollten 8 bis 9 Stunden, evtl sogar mehr drin sein. Bei hoher last kann jedoch schon nach kurzer Zeit Schluss sein. Aufgeladen wird es mit dem oben genannten 65 Watt Netzteil. Dieses soll in 60 Minuten ca. 80 Prozent des Akkus wieder aufgeladen haben. In der Praxis kann ich dies voll und ganz bestätigen. Oft hat man das Gefühl, dass das Gerät nach einer Stunde schon wieder komplett geladen ist. (Akkuleistung und der Verbrauch ist von mehreren Faktoren abhängig, wie Beispielsweise Helligkeitsstufe, Leistung etc.)
Lüfter: Der Lüfter bleibt so gut wie immer aus. Im normalen Office Betrieb wird dieser in der Regel nicht genutzt. Erst bei grafikintensiveren Aufgaben, wie beispielsweise Fotobearbeitung in Lightroom und Photoshop. Hier kann er gelegentlich schon mal voll aufdrehen. Trotzdem aus meiner Sicht ein sehr gut! Gehäusetemperaturen knacken die 50 Grad marke in der Regel nicht. Wenn, dann jedoch nur ganz knapp oder nur bei kompletter Volllast. Aber in der Regel gilt: Das Notebook bleibt immer angenehm kühl. Die Lüfteröffnungen sollten hier aber großes Lob bekommen. Diese findet man nämlich auf der vorderen Seite des Mono-Scharniers. Aus meiner Sicht ist diese Position für die Lüfter sehr gut. Dadurch, dass sich das Mono-Scharnier durch seine rundung nie weiter weg oder näher an die Lüfter gelangt bleibt immer genug Platz, um den Lüfter mit frischer Luft zu versorgen und auch die Heiße Luft kann gut nach außen entwenden. Wie gesagt, hat das Mono-Scharnier aus meiner Sicht hier fast nur Vorteile.
CPU und Grafikkarte: Mit dem (in meinem Fall) AMD Ryzen 5 und der intern verbauten AMD Vega 8 Grafikkarte sind spiele wie CS:GO oder auch Fortnite auf niedrigeren Einstellungen definitiv ruckelfrei Spielbar. Die CPU macht immer einen sehr guten Eindruck. Für den Normalen UNI-Alltag ist diese Leistung definitiv ausreichend. Auch Fotobearbeitung in Photoshop geht leicht von statten.
Die Lautsprecher sind zwar nicht die allerbesten. Jedoch reichen diese völlig aus bei normalem Arbeiten. In den Einstellungen lässt sich der Klang je nach belieben gut einrichten. Empfehlenswert ist hier jedoch die Einstellung ?Dynamisch?. Mit dem verbauten WI-Fi Empfänger hatte ich bis dato noch gar keine Probleme und das verbaute Bluetooth macht seine Sache gut, könnte jedoch noch etwas schneller sein.
Gehäuse fühlt sich an wie Aluminium, ist jedoch nur härteres Kunststoff. Generell fühlt es sich sehr wertig an, wenn da nicht diese eine Sache wäre mit den Fingerabdrücken. Das Gehäuse archiviert nahezu jeden Fingerabdruck. Ist zwar unschön, sollte jedoch für den Normalverbraucher kein Punkt sein, der einem vom Kauf abhält. Des weiteren kann man zum Design von einem ThinkPad nicht so viel sagen. Die Notebooks werden so schon seit ungefähr 50 Jahren gebaut und dementsprechend sind sie Zeitlos. Andere finden das Design nicht gerade Ansprechend. Im Gegenteil finde ich. Ich finde das Design sehr schön, vielleicht auch wegen dem guten Ruf. Auf der Rückseite findet man das ThinkPad Logo, welches auf dem i einen roten LED Punkt hervorweisen kann. Dieser sieht beim Arbeiten für andere nicht nur cool aus, sondern gibt auf Informationen über z.B.: den Energiesparmodus.
Anschlüsse bietet das Lenovo viele, wie es Business Anwender gerne erwarten. Jedoch gibt es nur einen USB-C Port, der auch kein Thunderbolt unterstützt. Wenn das Notebook geladen wird ist dieser belegt und man hat keinen weiteren Port zur Verfügung. Weitere Anschlüsse kann man aus dem Internet entnehmen. Positiv hervorgehoben sollte man aber dennoch, dass Lenovo bei der günstigsten Business Klasse ein Mono-Scharnier verbaut, wie es sonst nur bei Preislich viel höheren Laptops verbaut wird. Dieses Scharnier hält den ganzen Laptop nicht nur stabiler, sondern gibt dem Gerät auch eine leichtere Möglichkeit Display und Tastatur zu verbinden. So können Kabel nicht so schnell zerknittern, oder auch abreisen, etc. Modelle, bei denen auch ein Mono-Scharnier verbaut wurden sind beispielsweise das Lenovo X1 Carbon Extreme. Auch hätte Lenovo bei dem SD Card Reader ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen können. Hier ist nämlich nur ein Micro SD Karten Leser verbaut. User sollten sich aber hiermit stets zufrieden geben, denn bei dem neueren, rein Intel betriebenen ThinkPad E14 ist kein SD-Karten Leser mehr vorhanden.
Ein weiterer wichtiger Punkt stellt die Erweiterbarkeit dar. Das, was ein ThinkPad wirklich zu einem ThinkPad macht ist, dass viele Teile leicht zu wechseln ist. Eine Serviceklappe ist hier jedoch nicht vorhanden. Beim austauschen oder erweitern muss man hier die komplette Abdeckung an der Unterseite entfernen. Hier lässt sich das Notebook dann auch noch um einen weiteren RAM-Slot erweitern. Auch der erste RAM ist nicht fest verlötet, was heißt: bei Wunsch kann dieser ebenfalls durch einen evtl. Besseren ausgetauscht werden. Auch lässt Lenovo platz für eine weitere SSD/HDD. Hier ist Lenovo keine Kompromisse eingegangen. Denn das was Lenovo hier macht, ist in der heutigen Zeit alles andere als Selbstverständlich. Großes DANKE an Lenovo hier!
Fazit:
Das Lenovo ThinkPad E495 ist für den Studenten-Preis, wie man ihn bei campuspoint.de, oder anderen Studenten-Webseiten bekommt unschlagbar. Für 489 Euro bekommt man hier ein Rundum sorglos Paket. ThinkPad Eigenschaften, wie die Tastatur, das Display, das Gehäuse und auch das (subjektiv) schöne, zeitlose Design bekommt man hier. Der Prozessor ist blitzschnell und kommt bei normalem verbrauch kaum an seine Grenzen. Gut ist auch, dass eine Grafikkarte verbaut ist. So können Spiele meistens Ruckelfrei gespielt werden. Die Akkulaufzeit hält sich in der Regel auch immer im grünen Bereich und dank der Schnell Lade Funktion ist dieser auch schnell wieder aufgeladen. Das Gewicht könnte etwas leichter sein und auch das Notebook könnte etwas schlanker sein, jedoch ist das der Preis, den man in Kauf nehmen muss, wenn man so eine Preis-Leistungs Bombe und zusätzlich auf exzellente Erweiterbarkeit nicht verzichten will ergattert. Das ThinkPad bringt 1,8Kg auf die Waage. Klar bleibt das ThinkPad nicht unbemerkt, jedoch ist das Gewicht noch im akzeptablen Bereich.