In meinem Review beziehe ich mich ausschließlich auf das Gerät und lasse allgemeine Aussagen zu Prozessor, Grafikkarte etc außen vor.
Der erste Eindruck ist positiv. Das Gehäuse fasst sich wertig an. Die Proportionen wirken kurz ungewohnt durch das Bildverhältnis von 3:2 ist das Notebook höher als gewohnt mit dem Vorteil, dass das Touchpad auch größer ausfällt als bei der Konkurrenz.
Wie heute (leider) bei den meisten Consumer-Geräten immer noch üblich, stattet auch Acer das Swift 3 mit allerleid Bloteware und ähnlichem aus, was zunächst einmal zeitaufwändig beseitigt werden will, darunter Spiel, Antivirensoftware oder alternative Appshops. Nervig aber nicht ungewöhnlich. Am Schnellsten geht es, wenn man das über die Systemsteuerung erledigt und die Programme von dort aus deinstalliert.
Nach der Installation der üblichen Updates und Einrichten des Grundsystems kann die Arbeit losgehen. Der Rechner startet ? alles andere wäre auch eine Überraschung ? superschnell, auch die Einrichtung des Fingerabdrucksensors geht fix. Dieser ist jedoch nicht sehr genau und erkennt häufiger mal die Finger nicht, z.B. wenn man sich zuvor gerade die Hände gewaschen hat. Die eingebaute Kamera unterstützt nicht die Gesichtserkennung mit Windows-Hello.
Der Bildschirm ist spiegelnd (steht ja auch in der Beschreibung) allerdings kommt mir die glatte Oberfläche weniger störend vor als bei anderen Geräten ? das ist allerdings ein persönlicher Eindruck. Ich hätte grundsätzlich einen matten Schirm vorgezogen aber letztlich war der Vorteil des 3:2-Bildschirms wichtiger. Der Bildschirm erfüllt alle Erwartungen. Das Bild ist scharf, hell genug auch zum Arbeiten im Freien (außer bei direkter Sonneneinstrahlung) und nach Augenschein auch sehr gleichmäßig ausgeleuchtet. Das Arbeiten an einem 3:2-Bildschirm ist für mich das das Optimum. Bei Windows immer noch problematisch: Wenn zusätzliche Bildschirme angehangen werden, ist bei unterschiedlicher Auflösung die Skalierung immer noch problematisch und führt (speziell bei Programmen, die keine native Windows-App sind) zu einem verwischt wirkenden Bild. Das kann für jedes Programm einzeln über die Kompatibilitätseinstellungen geändert werden, ist aber nach wie vor nervig, kann aber an dieser Stelle Acer nicht angekreidet werden.
Die Tastatur ist angenehm zu bedienen, die Tasten sind ausreichend groß und mit gutem Abstand versehen, wie gewohnt sind f und j mit Tastfeldern versehen. Als Blindschreiber benötige ich keine Tastaturbeleuchtung, leider lässt sich diese nicht dauerhaft deaktivieren und muss bei jedem Neustart ausgeschaltet werden, was über die permanent freigeschalteten Funktionstasten (lässt sich im BIOS ändern) problemlos geht aber eben auch jedes Mal einen Tastaturklick bedeutet. Weil es in Foren immer wieder gefragt wird: Es ist nicht möglich, die Tastatur dauerhaft einzuschalten, nach 30 Sekunden ohne Tastaturbenutzung schaltet die Beleuchtung aus. Im BIOS ist standardmässig aktiviert, dass die NUM-Taste auch Auswirkungen auf die eingebaute Tastatur hat. Das hat zur Folge, dass bei Verwendung einer externen Tatstatur mit Zahlenfeld die Laptop-Tastatur dann auch die Zahlen im Buchstabenfeld aktiviert hat und sich das auch nicht automatisch zurückstellt bei Abhängen der externen Tastatur oder einem Neustart. Im BIOS lässt sich das aber problemlos deaktivieren (wobei die NUM-Taste dann auf der Laptop-Tastatur dauerhaft gesperrt ist).
Das Touchpad ist ganz leicht angeraut und dadurch sehr gut zu bedienen. Fest definierte Tasten gibt es nicht (auch nicht aufgezeichnet) aber das ist in der Bedienung kein Problem. Als User alter Schule bin ich mehr auf Tastaturkürzel eingestellt, aber die Touchgesten werden zuverlässig ausgeführt, durch die Größe ist es auch bei Gestensteuerung mit größeren Fingern gut zu bedienen.
Noch ärgerlicher als das Tastaturproblem war ein Problem mit dem Bluetooth-Modul, genauer gesagt in der Zusammenarbeit mit Windows und den Treiber des Moduls (das von Intel stammt). Trotz aktualisiertem Treiber verlor das System die verbunden Geräte bei Nichtnutzung (hier Maus und Tastatur). Das passiert zwar anderswo auch, jedoch ließen sich die Geräte dann auch nicht wieder verbinden. Das Modul konnte zwar über die Systemsteuerung abgeschaltet werden, ließ sich jedoch nicht wieder einschalten. Das Gerät musste deaktiviert und anschließend nach Neustart wieder aktiviert werden, der Fehler tritt nun seltener auf aber gelegentlich immer noch. Für eine tiefere Analyse fehlt mir das Know-How.
Das Anschließen eines Thunderbolt-Docks war problemlos möglich, nach Update des Docks wurde das Swift (schnell) geladen, Netzwerkverbindung wurde erkannt und automatisch verwendet und auch die Soundübertragung hat funktioniert. Einen Monitor über Micro-Display konnte ich noch nicht anschließen. Störungen gab es beim Anschluss einer 4K-Webcam, diese musste direkt ins Swift eingesteckt werden ? dank 2er USB-A-Anschlüsse kein Problem.
Zur Akkulaufzeit kann ich noch nichts abschließendes sagen, ein Arbeitstag von 8-9 Stunden bei nicht voller Helligkeit und Office- bzw. Webnutzung erscheint aber sehr realistisch. Videoanwendungen wie Teams etc. ziehen aber (naturgemäß) den Akku schneller leer.
Bei normalem Arbeiten läuft der Lüfter kaum einmal an. Bei Videoübertragung (Teams etc.) oder aufwändigerer Grafikbearbeitung hört man den Lüfter leider in einer hohen Frequenz, nahe am Fiepen. Für mich aber noch im tolerablen Bereich.
Pro:
Bildschirm
Geschwindigkeit
Akku
Contra:
Bloatware
Einstellungsprobleme im Auslieferungszustand (Bluetooth, Tastatur)
Lüftergeräusch